Ende September 2019 hatte ich die Möglichkeit, an einer einwöchigen Ayurveda-Kur teilzunehmen. Diese Erfahrung wollte ich auf jeden Fall machen, um den Ablauf einer solchen Kur kennen zu lernen. Möchte man mit so einer Kur etwas erreichen, sollte man diese allerdings mindestens 2 Wochen lang durchziehen, je mehr Zeit man investieren kann umso besser.
Meine Reise ging nach Goa, Südindien.
Was ist Ayurveda?
Die Bezeichung Ayurveda kommt aus dem Altindischen. Sie setzt sich aus zwei Worten zusammen. Ayur bedeutet „Leben“ und Veda heißt „Wissenschaft“, Ayurveda ist also die „Wissenschaft vom Leben“. Der Zweck dieser Wissenschaft ist, die Gesundheit des Gesunden zu erhalten und den Kranken zu behandeln. Ayurveda ist also mehr als eine Heilkunde, es ist eine umfassende Gesundheitslehre. Dabei spielt eine bewusste Ernährung, Yoga und Mediation sowie verschiedene Anwendungen wie Öl- und Peelingmassagen und Kräuterdampfbehandlungen eine entscheidende Rolle.
Vorallem bei uns im Westen erfreut sich Ayurveda aufgrund seiner vielfältigen und nachhaltigen Wirkungsweisen immer größerer Beliebtheit. So hilft Ayurveda nicht nur bei typischen Beschwerden unserer schnelllebigen Gesellschaft wie Stress oder Erschöpfungssymptomen, sondern auch bei Hauterkrankungen, Problemen mit den Gelenken, Bluthochdruck, Migräne, Rheuma, Übergewicht und vielen weiteren Belastungen von Körper, Geist und Seele.
Wie sieht eine typische Ayurveda-Kur aus?
Um einen Einblick in eine Kur zu bekommen, möchte ich den Ablauf meiner Kur beschreiben:
Am ersten Tag fand nach einem entspannten Frühstück mit Obst, Kräutertee und vegetarischen Speisen die Eingangsuntersuchung mit einer erfahrenen Ayurveda-Ärztin statt. Die Ärztin nahm sich viel Zeit um nach grundlegenden Dingen wie meiner Ernährung, eventuellen Allergien, Schlafrhythmus, Verdauung und meinen Zielen in der Therapie zu fragen. Über den Puls sowie die Begutachtung äußerer Merkmale wie Haut, Haare, Fingernägel und Augen konnte sie feststellen, wo ein Ungleichgewicht herrscht. Mein Dosha-Typ (Vata, Pitta, Kapha) wurde bestimmt, nach dem die Anwendungen sowie mein Ernährungsplan zusammengestellt wurden.
Am Nachmittag fand dann bereits die erste Anwendung statt, eine vierhändige Synchron-Öl-Massage. Vor dem Abendessen nahm ich an der Meditation teil und freute mich anschließend auf das leichte, indische Abendessen. Das Essen während der Ayurveda-Kur ist ausschließlich vegetarisch und es wird auf Zucker verzichtet. Alkohol und Koffein wird ebenfalls nicht angeboten und im Resort herrscht Rauchverbot.
Der Tagesablauf der nächsten Tage spielte sich rasch ein. Jeden Morgen nahm ich zum Sonnenaufgang am angebotenen Yoga-Kurs teil. Der Kurs fand unter freiem Himmel statt und es war wundervoll, den Sonnengruß direkt der Sonne entgegen zu bringen. Nach dem Frühstück gab es die erste Anwendung, z.B. eine Ölmassage mit ayurvedischen Heilpflanzen und Gewürzen, durch die die im Gewebe eingelagerten Gifte ausgeschieden werden, oder eine Kräuterdampfbehandlung. Tagsüber hatte man Zeit für sich, um im Zimmer oder am Pool zu entspannen. Nachmittags fand dann eine weitere Anwendung statt, man hatte aber auch die Möglichkeit, sich die Umgebung anzuschauen, wie z.B. den Gewürzmarkt oder einen hinduistischen Tempel. Vor dem Abendessen konnte man an der Meditation sowie an einem weiteren Yoga-Kurs teilnehmen. Die Ärztin, die die Eingangsuntersuchung gemacht hat, war während der Therapie jederzeit ansprechbar und am letzten Therapietag fand das Abschlussgespräch statt.
Für mich war es eine interessante Erfahrung und ich habe vieles das ich während der Kur gelernt habe mittlerweile in meinem Alltag umgesetzt, wie z.B. Ingwerwasser zu trinken und soweit wie möglich auf Zucker und Salz zu verzichten.
Nicht jedes Resort das sich „Ayurveda-Resort“ nennt ist zu empfehlen, denn gerade weil Ayurveda immer beliebter wird, gibt es hier leider auch schwarze Schafe. Deshalb arbeiten wir mit einem Spezialisten für authentische Ayurvedakuren zusammen und kennen die renommierten Resorts.