Guadeloupe und Martinique
oder EU trifft Karibik
Im März machte ich mich mit meiner Familie auf den Weg in die Karibik – genauer gesagt nach Guadeloupe und Martinique. Beide liegen zwischen Nord- und Südamerika, auf der einen Seite umgeben vom Atlantik und auf der anderen Seite vom Karibischen Meer.
Beide gehören zu Frankreich, und somit auch zur EU.
Für uns hat es das einfacher gemacht, kein Geldwechsel, nationaler EU Führerschein für den Mietwagen, Personalausweis für die Einreise und mein Schulfranzösisch wird schon reichen….
Wir flogen ab Paris, da die Flüge ab Frankreich um vieles günstiger sind als ab Deutschland.
Die Anreise mit dem Auto war lang, aber auszuhalten. Park, Sleep & Fly in Orly am Flughafen ermöglichte uns einen entspannten Start am eigentlichen Flugtag.
Angekommen nach 8 Stunden reiner Flugzeit und 6 Stunden Zeitverschiebung traf uns die Hitze und die pure Lebensfreude der Insel auf dem falschen Fuss 😉
Warten aufs Gepäck, warten auf den Mietwagen, ein hungriges Kind und ich wusste gar nicht mehr ob ich schon wieder oder noch immer müde war.
Und nach einer (zum Glück sehr detaillierten) Beschreibung in der Ferienwohnung (Le Moulin) waren wir erst mal platt. Zum Glück gab es auf dem Hinweg einige Carrefour´s, so dass wir mit Essen und Trinken erstmal versorgt waren.
Am nächsten Morgen gegen 06 Uhr (Jetlag lässt grüßen) machte ich die Fensterläden auf und es erwartete mich Guadeloupe in seiner ganzen Pracht. Tierstimmen die den Morgen begrüßten, ein wunderschöner Sonnenaufgang und ein spektakulärer Ausblick aufs Meer mit dem dazugehörigen Rauschen.
Wir saßen erst einmal alle 3 völlig fasziniert mit Kaffee (und Kaba) den halben Vormittag auf der Terrasse und genossen – jetzt ausgeschlafen und ausgeruht – einfach nur die Umgebung (gerne gebe ich den Kontakt zur Ferienwohnung weiter).
In den 5 Tagen auf Guadeloupe haben wir sehr viel unternommen.
Wir waren im Zoo, welcher mitten im Regenwald an und in einem Hang liegt. Über kleine Brücken erreicht man die verschiedenen Tiergehege und auch wenn es nur wenige Tierarten sind ist ein Ausflug dorthin schon alleine wegen dem „Drumherum“ lohnenswert.
Wir haben beide Teile Guadeloupes fast komplett umfahren, und tatsächlich unterscheiden sie sich sehr (das muss man dann schon selber sehen). Wir haben in kleinen Dörfern gestoppt, waren am Strand spazieren und haben die Unterwasserwelt mit dem Schnorchel erkundet. An manchen Stränden kann es durchaus vorkommen, dass sich ein Leguan neben einem sonnt 😉
Mit dem Mietwagen ist es problemlos möglich, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Die Straßenverhältnisse sind zwar nicht zu vergleichen mit unseren, aber sowohl Touristen als auch Einheimische sehen das sehr entspannt.
Nach 5 Tagen haben wir Guadeloupe verlassen und sind mit der Air Caraiibe nach Martinique geflogen. Es ist ein sehr kurzer Flug (ca. 45 min) in einer kleinen Maschine.
Auf Martinique gelandet nahmen wir wieder den Mietwagen in Empfang (SIXT) und machten uns auf den Weg nach Le Marin zu unserer Ferienwohnung.
Schon auf dieser kurzen Strecke haben wir die deutlichen Unterschiede zwischen Martinique und Guadeloupe gesehen. Wenn ich es beschreiben müsste würde ich sagen, dass Guadeloupe eher die wilde Schwester der beiden ist. Ursprünglich, unerschrocken und teilweise noch sehr unerschlossen, aber trotzdem faszinierend und wunderschön.
Martinique ist eher fein – und moderner.
Auch hier darf man sich natürlich nicht abschrecken lassen vom Müll an den Straßen, baufälligen Häusern mitten zwischen eleganten Villen oder brennenden Autowracks am Straßenrand.
Das gibt es auf beiden Inseln aber wir empfanden das in keinem Moment als bedrohlich.
Manchmal die einzigen „Weißen“ am Sandstrand zu sein fanden wir nicht schlimm, und die Einheimischen auch nicht. Im Gegenteil – oft wurde man gefragt wo man herkommt und wie man die Insel findet und wo man unbedingt hin muss (nach einigen Tagen wird auch der Wortschatz vom Schulfranzösisch wieder grösser ;-))
Auch auf Martinique haben wir viel gesehen und zudem hatte wir das Glück bei Silke & Guy zu wohnen (eine tolle Ferienwohnung die ich gerne weitervermitteln kann), die uns ganz viel gezeigt und erzählt haben. Wir erkundeten mit ihrer Unterstützung unter anderem den botanischen Garten, den Vulkan Montagne Pelèe, die Hautstadt Fort De France, das Denkmal Mémorial de l’Anse Cafard.
Unser Fazit nach 14 Tagen:
Die Moskitos haben wir nicht als schlimm empfunden, etwas Französisch sollte man schon können da nur sehr wenige Englisch (und wenn dann nur ein paar Brocken) sprechen – jedenfalls abseits der wenigen touristischen Ecken. Creolisch zu verstehen habe ich erst gar nicht versucht, ans Herz legen kann ich aber jedem einmal Creolisch Essen zu gehen. Wie sagte mein 7 jähriger Sohn? „Dem Essen gebe ich 20 Sterne“ (Anm.: es waren KEINE Pommes!)
Die Nebenkosten sind höher als bei uns. Nahezu alle Lebensmittel und Konsumgüter werden importiert und sind somit ca. 30% teurer als z.B. bei uns in Deutschland. Die Gerichte im Restaurant Besuch fangen bei ca. 10 € p.P. an, es gibt aber überall Streetfood-Wagen, kleine Imbisse und Frischetheken in Tankstellen. Hier kostet z.B. ein belegtes Sandwich ca. 5 €, ein halbes Hähnchen 6 €.
Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt diesen Teil Frankreichs und der Karibik zu bereisen meldet euch bei mir.
Beide Inseln sind eine Reise wert und ich bin mir sicher, ihr werdet genauso euer Herz daran verlieren wie wir.